Erste Probefahrt durch Tunnel Nord-Süd-Linie erfolgreich

Sicher und komfortabel von Amsterdam Nord quer durch die Innenstadt nach Bahnhof Süd in nicht mehr als 16 Minuten. Mit dem Auto, Fahrrad oder mit den heutigen öffentlichen Verkehrsmitteln ist das eine unmögliche Aufgabe. Aber mit der Nord-Süd-Linie soll es für 185.000 Reisenden tägliche Realität werden. Trotz Rückschlägen beim Bau und zahlreicher negativer Berichte in den Medien werden die ersten Fahrgäste voraussichtlich schon 2017 in die U-Bahnlinie 52 steigen. Die gelungene Probefahrt Anfang November durch die gebohrte Tunnelröhre ist in dieser Hinsicht ermutigend.

Unterirdische Alternative

Eine gute Erreichbarkeit und ein flüssiger Ablauf des Straßenverkehrs der Stadt sind zentral für die wirtschaftliche Entwicklung von Amsterdam. Aber in der Innenstadt gibt es keinen Platz für noch mehr Straßenbahnen und Busse. Die einzige Alternative zu den oft überfüllten Straßenbahnen und Bussen liegt unter der Erde. Gemeinsam mit dem bestehenden U-Bahnnetz soll die Nord-Süd-Linie dafür sorgen, dass Amsterdam besser erreichbar wird und auch bleibt.

Verlauf

Die Nord-Süd-Linie hat eine Gesamtlänge von 9,7 Kilometern und beginnt am neuen, oberirdischen Bahnhof Nord (nahe der A10). Darauf verläuft die Strecke unter dem IJ und dem Hauptbahnhof hindurch und unterquert sie durch einen 3,8 Kilometer langen gebohrten Tunnel den Damrak, den Dam-Platz, den Rokin, die Vijzelstraat, die Vijzelgracht, die Ferdinand Bolstraat und die Scheldestraat. Ab dem Europaplein wird der Tunnel in offener Bauweise errichtet. Die Trasse kommt wieder an die Oberfläche im Mittelstreifen des südlichen Teils der Ringstraße A10, zwischen der neuen Station Europaplein und dem Bahnhof Süd. Hier schließt die Linie an das bestehende Bahnnetz an.

Sicherheit an erster Stelle

Sowohl beim Bau der Nord-Süd-Linie als auch nach deren Inbetriebnahme 2017 spielt der Aspekt Sicherheit eine sehr wichtige Rolle. Die unterirdischen Tunnel werden deshalb mit zwölf Fluchtwegen ausgestattet, über die Passagiere im Notfall in die Nachbarröhre oder auf die Straße über dem Tunnel flüchten können. Die zur Straße führenden Fluchtstollen werden, wie Fluchttreppenhäuser in Gebäuden, mit Überdruck belüftet. Dadurch wird verhindert, dass der sich bei einer Katastrophe eventuell entwickelnde Rauch durch die Türöffnungen in den Fluchtstollen eindringen kann.

Moderne und hochwertige Optik

Vier der sieben unterirdischen U-Bahnhöfe der Nord-Süd-Linie wurden von Benthem Crouwel Architecten entworfen. Bolidt ist dieser Name nicht unbekannt. Das renommierte Architekturbüro ist auch für den Entwurf der Konzerthalle Ziggo Dome in Amsterdam, in der Bolidt die Verlegung der Bodenbeläge durchführte, verantwortlich. Für den Bau der Nord-Süd-Linie trafen sich die beiden Unternehmen erneut. In den Technikräumen aller sieben Bahnhöfe wurde das dauerhafte Bolidtop^® 200 RF (industrielle) Fußbodensystem verlegt.

Dabei handelt es sich unter anderem um die Traforäume, Akkuräume, Klimaanlagenräume, RWA-Anlagenräume und Antriebsräume. Der homogene Bodenbelag ist rutschfest, erfüllt alle (Sichterheits-)Vorschriften und verleiht den Räumen eine saubere und gepflegte Ausstrahlung.